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Seit Mitte März 2020 bleiben die Türen der Kitas im Land weitgehend geschlossen. Neben den drastischen Auswirkungen für die Familien der Kleinen, hat diese Kontaktsperre und Isolation dramatische Folgen für die psychosoziale Entwicklung vieler Kinder.
Der Umgang der Regierungschefs mit den Bedürfnissen und Nöten der Jüngsten in unserer Gesellschaft wird zunehmend fragwürdig. Und die Art und Weise, wie unsere Politiker die Einschränkungen für diese Kinder und ihre Familien durchziehen, ist nicht zu rechtfertigen. Auch nicht wissenschaftlich. Denn für Markus Söders Ankündigung „Kitas bleiben erst mal zu“ fehlt schlichtweg die wissenschaftliche Grundlage.
Corona-Fahrplan für die Kita - wann und wie geht es weiter?
"Seitens der Mediziner fehlen bislang verlässliche Belege dafür, dass kleine Kinder besonders ansteckend und Kitas reine Virenschleudern seien", sagte Wehrmann. Sie plädiert dafür, wieder allen Kindern den Zugang zur Kita zu ermöglichen.
Beim schrittweisen Wiedereinstieg in den Normalbetrieb kann durchaus auch Kreativität helfen, begrenzten Ressourcen zu begegnen. So könnten beispielsweise Platz-Sharing oder
abwechselnd wochenweise Betreuung der Kinder helfen, umstellungsbedingte Engpässe zu überwinden. Aber auch seitens der Politik gibt es ermunternde Signale: So schlagen beispielsweise
die Ministerinnen und Minister des Bundes und der Länder vor, zur Entlastung der Familien die Öffnung von Spielplätzen und Einzelspielgeräten im öffentlichen Raum zu überprüfen.
Eltern, deren Jobs systemrelevant sind, haben Glück, denn ihre Kinder dürfen in die Notbetreuung der Kitas. Alle anderen müssen zuhause bleiben und dort spielen. Ein unzumutbarer Zustand, sagt Dr. Ilse Wehrmann, Bremer Expertin für Frühpädagogik, und fordert Lösungen für alle Kinder.